Die Adlerwerke befanden sich im Frankfurter Gallusviertel. Im August 1944 wurde dort eines der schlimmsten Konzentrationslager in Hessen errichtet. Nach dem Prinzip „Vernichtung durch Arbeit“ wurden etwa 1600 Männer dort interniert. Ungefähr 1300 von ihnen waren Polen, die am Warschauer Aufstand beteiligt waren. Weitere Häftlinge kamen aus insgesamt sieben anderen Nationen, waren Juden oder auch deutsche Strafgefangene. Unter menschenunwürdigen Bedingungen mussten die Insassen schwerste Arbeit verrichten. Dabei waren sie täglich exzessiver körperlicher und seelischer Gewalt, Hunger und Kälte ausgesetzt.

Obwohl schon Wege des Gedenkens geebnet wurden, sind die Ereignisse in den Adlerwerken in den letzten Kriegsmonaten vielen Frankfurter BürgerInnen nicht bekannt. Die Künstlerin Stefanie Grohs widmete sich mit ihrem Projekt „Mitten unter uns“ dem Gedenken an die Geschehnisse und die ehemaligen Häftlinge. In ihrer Installation im öffentlichen Raum wurden 1600 Stoffbinden an Bäumen angebracht, dabei erinnerte jeweils eine Binde an einen der Männer. Für die Betrachter wurde sichtbar, was sich „mitten unter uns“ vor 70 Jahren ereignete.